Immobilienpoker:
Vom Überlebenskampf zur Aufdeckung skrupelloser Immobiliengeschäfte

Das Echo der Medien zum Rechtsstreit zwischen André Gaufer und Adler Group:

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23.08.2023: Berliner Morgenpost

Nicht zuletzt will André Gaufer mit dem Urteil auch ein Zeichen für den Verbraucherschutz setzen. „Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen Immobilienunternehmen und ihre Akteure versuchen, vertragliche Vereinbarungen zum Nachteil der Käufer zu missachten“, erklärt der Buchautor. Er hat in seinem Buch „Immobilienpoker“, mit dem Untertitel „Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks. Und ein Mann, der sie aufdeckt“ (Amazon, 200 Seiten, 14,99 Euro) seine Geschichte dokumentiert: von der Unterschrift unter den Kaufvertrag mit der CG-Gruppe über die Korrespondenzen mit der Adler Group bis zum geplanten Prozesstermin. Er will mit dem Buch die Menschen dafür sensibilisieren, was auf sie zukommt, wenn sie heute eine Wohnung kaufen wollen.

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26.07.2023: rbb|24

André Gaufer aber widersetzte sich: "Mir geht es um Gerechtigkeit. So kann man mit Käufern nicht umgehen", sagte er jetzt rbb|24. Käufer Gaufer hofft, wie er sagt, aber auch, dass sein Fall zu einem verbesserten Verbraucherschutz in Deutschland führt.

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26.07.2023: Berliner Morgenpost

Das Landgericht stellte sich voll und ganz auf die Seite des Klägers. André Gaufer hat den Prozess gegen den Immobilienriesen, die Adler Group, gewonnen. Der Geschäftsführer der PROfinance GmbH zeigte sich nach der Verkündung vor dem Verhandlungssaal erleichtert. „Heute haben wir einen bedeutenden Schritt für die Gerechtigkeit gemacht“, sagte Gaufer. Die Adler Group habe das Pokerspiel um den Steglitzer Kreisel verloren.

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25.07.2023: Berliner Morgenpost

„Mein Urteil wird die rechtliche Grundlage für zukünftige Fälle prägen und den Schutz von Immobilienkäufern verstärken“, sagte Gaufer mit Blick auf Mittwoch. Sein Fall werfe Licht auf mögliche unlautere Geschäftspraktiken und Gesetzeslücken. Daher erwarte er, dass das Urteil die Rechte der Käufer stärkt und weitreichende Auswirkungen auf die Immobilienbranche hat.

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25.04.2023: Berliner Morgenpost

Das sieht André Gaufer, der eine Eigentumswohnung im Kreisel gekauft hat und derzeit gegen die Adler Group klagt, anders. „Meiner Ansicht nach wird Adler den Kreisel nicht fertigstellen“, sagt der 57-Jährige. Adler müsse einen großen Berg an Schulden abbauen und sich dafür von Immobilien trennen. Das Pokerspiel um den Steglitzer Kreisel werde weitergehen.

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14.04.2023: Berliner Morgenpost

„Adler hat nicht vor die Wohnungen fertig zu stellen“, sagt der Herausgeber des Buchs „Immobilienpoker: Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks“, das vor kurzem erschienen ist.

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25.03.2023: Berliner Woche

Fast zeitgleich zum Prozessauftakt hat Gaufer ein Buch herausgegeben mit dem Titel „Immobilienpoker“. Darin gibt er detaillierte Einblicke rund um das Hochhausprojekt und in seinen Kampf gegen den Immobilienkonzern. „Ich will mit diesem Buch ein Zeichen setzen und die Menschen ermutigen, niemals ihre Träume aufzugeben und sich zu wehren – egal wie große der Gegner ist“, sagt er. In seinem Buch erzählt er nicht nur über die ärmlichen Verhältnisse, in denen er aufwuchs und wie er es schaffte, ein erfolgreiches Finanzdienstleistungsunternehmen zu gründen. Er schildert auch eindrücklich seinen Kampf gegen die dubiosen Geschäfte eines Immobilienkonzerns.

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23.03.2023: Immobilien Zeitung

Immer noch gibt es laut Gaufer keine Auflassungsvormerkung. Gaufer hält das Ganze für einen Trick der Verkäufer: "ein Grundbuchtrick, um sich eine Hintertür offenzuhalten, die darin besteht, den Kaufvertrag später einseitig ändern zu können." All das hat Gaufer akribisch in seinem kurz vor dem Prozessauftakt erschienenen Buch "Immobilienpoker“ aufgeschrieben. Gaufer sieht sich als Verfechter geltenden Rechts und er will nicht klein beigeben. Deshalb nehme er es mit Adler auf. Auch um seiner Tochter ein Vorbild zu sein und stellvertretend für andere Erwerber, die den Nachtrag nicht unterzeichnet hätten.

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17.03.2023: WELT

Der Investmentexperte will erreichen, dass die Geschäftspraktiken einer mitunter zwielichtigen Branche in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Ende Februar veröffentlichte er das Buch „Immobilienpoker“ quasi im Selbstverlag, denn Herausgeberin ist Gaufers Beratungsgesellschaft PROfinance GmbH.

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15.03.2023: Berliner Morgenpost

In der Verhandlung erzählte er, dass ihm gesagt wurde, dass er verpflichtet sei, den vorgelegten Nachtrag zu unterschreiben. „Das sehe ich nicht so“, sagt Gaufer, der Geschäftsführer der PROfinance GmbH ist, die sich auf Fondsvermittlung spezialisiert hat. Er wolle seinen Vertrag erfüllt haben.

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07.03.2023: Berliner Morgenpost

„Tag X“ nennt Gaufer den Tag, an dem die Richter seine Klage verhandeln, „ein entscheidender und wichtiger Tag, an dem sich das Blatt wenden kann“. An dem er erfahren wird, „welchen Wert ein Notarvertrag hat“. Für den Geschäftsführer der PROfinance GmbH, geht es um Gerechtigkeit für die kleinen Leute, wie er sagt. Er klagt allein gegen die Adler Group, einen riesigen Immobilienkonzern.

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31.08.2022: Berliner Morgenpost

Die Summe von einer Million wurde nach Auskunft von André Gaufer in der Hauptversammlung der Consus Real Estate Mitte August genannt.

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30.09.2021: B.Z.

„Ich lasse mich nicht einschüchtern“, sagt Gaufer. „Das mache ich auch für meine sechzehnjährige Tochter Lina“, gesteht er. „Ich möchte ihr vorleben: Lass dich niemals unterdrücken oder erpressen. Kämpfe immer für dein Recht!“

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10.09.2021: B.Z.

Ein Mann gegen eine Heuschrecke: Im berühmten-berüchtigten Steglitzer Kreisel wird ein ungleicher Immobilien-Kampf geführt. Aber André Gaufer (56) hat gelernt, sich gegen Stärkere zu wehren. In Kolumbien geboren, wuchs er nach dem Tod des alleinerziehenden Vaters in ärmlichen Verhältnissen auf, hielt sich als Kind meist auf der Straße auf. Das schult.

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Von der Kindheit in Armut zum Kampf gegen Großkonzerne: Mein Weg zur Gerechtigkeit.

In meiner Kindheit waren Armut, Einsamkeit und Hunger meine Gegner. Heute symbolisiert die Adler Group die Skrupellosigkeit von Konzernen, die auf Kosten ihrer Kunden profitieren. Gegen solche Praktiken trete ich an. Mit PROfinance bin ich in den juristischen Ring gestiegen, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Meine Erfahrungen mit der Adler Group teile ich in meinem Buch: „Immobilienpoker – Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks. Und ein Mann, der sie aufdeckt“, herausgegeben von PROfinance.

Schon als Kind wurde mein Kampfgeist auf die Probe gestellt. Mit 13 Monaten wurde ich von meiner Mutter getrennt, war oft heimatlos und früh auf mich allein gestellt. Als ich mit 14 Jahren nach Berlin kam, nahm ich mir fest vor, nie wieder von Existenzängsten geplagt zu werden. Viele Hürden habe ich bereits in meinem Leben überwunden. Warum also sollte ich mich heute von den Machenschaften eines Milliardenkonzerns einschüchtern lassen? Ein Hauptantrieb für meinen Kampf ist meine Tochter Lina. Ihr möchte ich vorleben: Egal, wer dir gegenübersteht, lass dich niemals unterdrücken.

Enthüllung des Immobilienpokers: Die Adler Group und die Schatten der Immobilienwelt.

„Immobilienpoker“ handelt von den Geschäften eines Wohnungskonzerns, der seine Bauversprechen nicht einlöst. Statt zu bauen, wird spekuliert. Es dreht sich um das Milliardengeschäft mit Immobilien, Strippenzieher, Scheingeschäfte und dubiose Spekulationsmethoden. Ich beschreibe, wie ich gegen die „Pokermethoden“ des Immobilienriesen vorgehe und die Adler Group verklage. Während meiner Recherchen stieß ich auf Tricks von Immobilienkonzernen und auf enttäuschte Wohnungskäufer. Zeitweise hatte ich das Gefühl, in einem schmutzigen Hinterzimmer an einem Pokertisch zu sitzen, wo im großen Stil um Wohnungen gespielt wird.

Nach dem Kauf meiner Wohnung im Steglitzer Kreisel beschloss ich, die Geschäftsmethoden und Tricks meiner Vertragspartner genauer zu beleuchten. Dank meiner Erfahrungen im Immobilienmarkt identifizierte ich fragwürdige Vorgehensweisen der Adler Group und des zugehörigen Notars. Ich sah es als meine Pflicht an, diese Vorgänge öffentlich zu machen. Mit jeder weiteren Entdeckung wuchs meine Entschlossenheit, die Machenschaften aufzudecken, für die Rechte der Käufer einzutreten und den Verbraucherschutz zu stärken. Dabei konfrontiere ich nicht nur die Adler Group, ihre Anwaltskanzlei und den Notar, sondern wende mich auch an Politiker und den Berliner Senat.

André Gaufer im Gespräch mit …

… den Journalisten Michael Richter und Christoph Twickel.

… dem Journalisten Lars-Marten Nagel vom Handelsblatt.

… Martin Küper, Wirtschaftsredakteur beim Rundfunk Berlin Brandenburg.

… Sebastian Czaja, Vorsitzender
der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus.

… Cerstin Richter-Kotowski,
seinerzeit Bezirksbürgermeistern
von Steglitz-Zehlendorf.

… Carolina Böhm,
Bezirksstadträtin
für Jugend und  Gesundheit.

Mein Engagement für Fairness und Verbraucherschutz.

Für mich stehen Fairness und Gerechtigkeit an erster Stelle. Mein Ziel ist es, ein starkes Statement für Vertragstreue und den Verbraucherschutz zu setzen und andere zu inspirieren, sich der Herausforderung zu stellen, egal wie mächtig der Gegner scheint.

„Immobilienpoker“ enthüllt fragwürdige Geschäftspraktiken und erzählt gleichzeitig meine persönliche Geschichte: Wo ich herkomme, was mich antreibt und wie meine Traumwohnung zum Albtraum wurde. Es ist eine wahre Geschichte mit einem noch ungewissen Ausgang.

Reflexion und Dank: Feedback und Unterstützung im Immobilienpoker.

Das Buch „Immobilienpoker“ hat nicht alle Leser zufrieden gestellt, was anhand der Rezensionen nachvollziehbar ist. Bei meinem nächsten Projekt werde ich mir die Erfahrungen aus meinem ersten Buch zunutze machen.

Von Herzen danke ich meinem Team, das es meine Werte teilt, und Journalisten für ihre Berichterstattung über die Missstände am Steglitzer Kreisel, die dubiosen Immobiliengeschäfte und meinen Kampf gegen die Adler Group:

23.08.2023: Berliner Morgenpost

Nicht zuletzt will André Gaufer mit dem Urteil auch ein Zeichen für den Verbraucherschutz setzen. „Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen Immobilienunternehmen und ihre Akteure versuchen, vertragliche Vereinbarungen zum Nachteil der Käufer zu missachten“, erklärt der Buchautor. Er hat in seinem Buch „Immobilienpoker“, mit dem Untertitel „Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks. Und ein Mann, der sie aufdeckt“ (Amazon, 200 Seiten, 14,99 Euro) seine Geschichte dokumentiert: von der Unterschrift unter den Kaufvertrag mit der CG-Gruppe über die Korrespondenzen mit der Adler Group bis zum geplanten Prozesstermin. Er will mit dem Buch die Menschen dafür sensibilisieren, was auf sie zukommt, wenn sie heute eine Wohnung kaufen wollen.

Vor etwa einem Monat hat André Gaufer, Käufer einer Wohnung im Steglitzer Kreisel und Geschäftsführer der PROfinance GmbH, den Prozess gegen die Adler Group vor dem Landgericht Berlin gewonnen.

Das Gericht entschied, dass sein ursprünglicher Kauf- und Notarvertrag gültig ist und nachträgliche Änderungen unbegründet sind. Gaufer sollte einen Ergänzungsvertrag unterschreiben und damit auch Änderungen akzeptieren, die zu seinem Nachteil waren. In seinem Fall waren in dem neuen Vertragswerk weder sein ausgewählter Tiefgaragenstellplatz noch der Fahrradaufzug enthalten. Daraufhin reichte er Klage ein. Die Reaktion der Adler Group: Sie trat einseitig von dem Kaufvertrag zurück.

Nach dem Urteil stand fest: Sein Vertrag hat Bestand. Der Kläger habe einen Anspruch darauf, dass er nun auch erfüllt werde, sagte Anne Pietzcker, Pressesprecherin der Berliner Zivilgerichte, nach der Urteilsverkündung. Sie bestätigt jetzt auf Anfrage auch, dass gegen das Urteil des Landgerichts die ursprüngliche Beklagte, also die Adler Group, Berufung eingelegt hat, „die jetzt beim Kammergericht zum Aktenzeichen 27 U 82/23 geführt wird“. Weitergehende Angaben zu etwaigen Konsequenzen der Berufungseinlegung könne sie nicht machen.

Mit Unverständnis reagiert André Gaufer auf die Berufung. „Auch angesichts des für mich positiven Urteils zeigt der Immobilienkonzern keine Einsicht und wendet sich nun an eine höhere Instanz“, sagt der 57-Jährige. Die Adler Group zeige sich entschlossen, den Vertragsbruch fortzusetzen.

Als Reaktion auf die fragwürdigen Geschäftsgebaren des Vertragspartners will er bestimmte Teile seines Urteils gegen die Adler Group durch eine Vollstreckung durchsetzen lassen, auch um seine Ansprüche zu sichern. „Ich bin zuversichtlich, dass das Kammergericht meine Ansprüche bestätigen und dem Urteil des Landgerichts folgen wird“, sagt der Finanzexperte aus Steglitz.

Falls das Kammergericht entgegen seiner Erwartung anders entscheiden sollte, „werde ich alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen“, sagt Gaufer. Das 18-seitige Urteil der Richterin lege die Rechtslage klar aus und spreche ihm in sämtlichen Aspekten Recht zu. „Der Anwalt der Adler Group versuchte, mich in die Ecke zu drängen und über Monate hinweg Druck auf mich auszuüben“, so der Wohnungskäufer. Wenn die Adler Group nicht fair und auf Augenhöhe mit ihren Kunden umgehe, werde sie an ihm scheitern.

Eine Folge des Urteils könnte unter anderem sein, dass die Adler Group die geplanten Umbauarbeiten nicht durchsetzen kann. So sollte zum Beispiel das Parkhaus abgerissen werden, um an diesem Standort ein neues Geschäfts- und Bürohaus zu errichten. Genau in dem Parkhaus befindet sich aber der von André Gaufer erworbene Parkplatz.

Der Finanzexperte sieht „Verluste im zweistelligen Millionenbereich“ auf die Adler Group zukommen, sollte sie ihre Umbauarbeiten nun nicht durchsetzen können. Die Adler Group erklärt daraufhin nur, dass sie „keine Spekulationen kommentieren“ will.

Nicht zuletzt will André Gaufer mit dem Urteil auch ein Zeichen für den Verbraucherschutz setzen. „Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen Immobilienunternehmen und ihre Akteure versuchen, vertragliche Vereinbarungen zum Nachteil der Käufer zu missachten“, erklärt der Buchautor. Sein Engagement solle auch andere ermutigen, für ihre Rechte zu kämpfen.

Er hat in seinem Buch „Immobilienpoker“, mit dem Untertitel „Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks. Und ein Mann, der sie aufdeckt“ (Amazon, 200 Seiten, 14,99 Euro) seine Geschichte dokumentiert: von der Unterschrift unter den Kaufvertrag mit der CG-Gruppe über die Korrespondenzen mit der Adler Group bis zum geplanten Prozesstermin. Er will mit dem Buch die Menschen dafür sensibilisieren, was auf sie zukommt, wenn sie heute eine Wohnung kaufen wollen.

23.03.2023: Immobilien Zeitung

Immer noch gibt es laut Gaufer keine Auflassungsvormerkung. Gaufer hält das Ganze für einen Trick der Verkäufer: „ein Grundbuchtrick, um sich eine Hintertür offenzuhalten, die darin besteht, den Kaufvertrag später einseitig ändern zu können.“ All das hat Gaufer akribisch in seinem kurz vor dem Prozessauftakt erschienenen Buch „Immobilienpoker“ aufgeschrieben. Gaufer sieht sich als Verfechter geltenden Rechts und er will nicht klein beigeben. Deshalb nehme er es mit Adler auf. Auch um seiner Tochter ein Vorbild zu sein und stellvertretend für andere Erwerber, die den Nachtrag nicht unterzeichnet hätten.

Am 15. März dieses Jahres hat nach mehreren Terminverschiebungen der Prozess von André Gaufer um den Kauf einer Wohnung im Steglitzer Kreisel begonnen. Das einstige Bürohochhaus sollte längst zum Wohnturm umgebaut sein. Der Wechsel ins Eigentum der zur Adler Group gehörenden Consus Real Estate brachte Änderungen, Verzögerungen – und Nachträge. Gaufer weigerte sich das mitzumachen und kämpft jetzt vor Gericht gegen die von der Verkäuferseite erfolgte Kündigung des Vertrags.

André Gaufer wirkt erleichtert und angespannt zugleich. Mehrfach war der Verhandlungstermin seiner Klage verschoben worden, bevor die 20. Zivilkammer des Landgerichts Berlin den Termin auf den 15. März vorverlegte. Vor Gericht erscheint Gaufer im feinen Zwirn und mit zwei dicken Aktenordnern unter dem Arm in Begleitung seines Anwalts Stephen Lietz. Die Beklagten lassen sich von einer Anwältin vertreten, die den Fall von einem Kollegen übernommen hat und keine Originalvollmacht ihres Auftraggebers vorlegen kann. Der befinde sich auf der Immobilienmesse in Cannes, erklärt die Anwältin. Die Richterin gibt ihr bis 19. April Zeit, die Dokumente nachzureichen, und zwar für beide Gesellschaften, die sie vertritt.

Gaufer, der die Wohnung über seine Firma PROfinance erworben hat, schloss nämlich zwei Kaufverträge ab: einen mit der Steglitzer Kreisel Turm GbR über den Erwerb einer 69-qm-Wohnung im 19. Stock des Hochhauses und einen für den Kauf eines Tiefgaragenstellplatzes mit der Steglitzer Kreisel Parkhaus GbR. Beide Gesellschaften sind inzwischen in GmbHs umgewandelt, weshalb die Richterin der Klägerseite aufträgt, bis zum 19. April im Grundbuch nachschauen, wer die Rechtsnachfolge der Vertragspartner angetreten hat, um die Klage gegen diese zu richten und gegebenenfalls Schadenersatzansprüche geltend machen zu können.

Es geht beim ersten Verhandlungstermin zunächst vor allem um Formalien. Dann will die Richterin mehr über den Ursprung des Konflikts wissen und wendet sich an Gaufer. Der Konflikt sei entstanden, als die neuen Eigentümer des Steglitzer Kreisels den Erwerbern der Wohnungen einen Nachtrag zukommen ließen, den diese unterschreiben sollten. Für Gaufer hätte dies bedeutet, auf den Erwerb des sorgsam ausgewählten Stellplatzes zu verzichten. Dieser sollte gleich in der Nähe des Fahrstuhls sein, weil Gaufer die Wohnung seiner Tochter überlassen und sicher sein wollte, dass diese schnell und sicher vom Parkdeck zum Aufzug gelangen kann. Im Nachtrag zum Kaufvertrag, den Gaufer am 18. Oktober 2018 geschlossen hat, wird Gaufer nur noch das Nutzungsrecht für einen Stellplatz angeboten. Die Konditionen dafür blieben ebenso offen wie die Lage des Stellplatzes, erklärt Gaufer.

Damit will er sich nicht zufriedengeben. Er besteht auf der Einhaltung seiner Kaufverträge und fordert beim Notar ein, dass endlich die entsprechende Auflassungsvormerkung im Grundbuch erfolgen solle. Das geschieht üblicherweise kurz nach dem Abschluss der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags. Die Auflassungsvormerkung stellt sicher, dass der Verkäufer einer Immobilie zwischen dem Kauf und der endgültigen Umschreibung ins Grundbuch nicht auf die Immobilie zugreifen und sie beispielsweise erneut verkaufen kann.

Allerdings haben sich ja die Eigentumsverhältnisse beim Steglitzer Kreisel verändert. Unter Consus/Adler entstanden Pläne für den Abriss und Neubau der Sockelgebäude rund um den geplanten Wohnturm. Auch das Parkhaus, in dem Gaufer und andere Erwerber Stellplätze gekauft haben, würde dabei bis auf die Untergeschosse abgerissen. Bis heute liegen laut Adler und dem zuständigen Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf allerdings nur für zwei von vier Bauteilen Bauanträge vor, die wegen fehlender Unterlagen nicht beschieden werden können. Schon im vergangenen Sommer erklärte Adler, die Anträge würden „zeitnah“ eingereicht werden. Die gleiche Antwort erhält die Immobilien Zeitung auf Nachfrage jetzt erneut.

Immer noch gibt es laut Gaufer keine Auflassungsvormerkung. Er sei allen seine Verpflichtungen als Käufer nachgekommen, betont er. Die Verkäuferseite habe dagegen seinen Eigentumsanteil für die von ihm erworbene Wohnung im Nachtrag zum Kaufvertrag von 255/100.000 auf 280/100.000 verändert. Weil der Miteigentumsanteil nicht mit seinem Kaufvertrag übereinstimmt, lehnte das zuständige Amtsgericht Schöneberg eine Auflassungvormerkung gegenüber dem verantwortlichen Notar ab und verlangte eine Einwilligungsbewilligung des Eigentümers.

Gaufer hält das Ganze für einen Trick der Verkäufer: „ein Grundbuchtrick, um sich eine Hintertür offenzuhalten, die darin besteht, den Kaufvertrag später einseitig ändern zu können.“ Denn nach seiner Kenntnis erfolgte bereits am 10. Juli 2020 ein Grundbucheintrag mit dem geänderten Miteigentumsanteil. Den Nachtrag zu seinen Kaufverträgen erhielt Gaufer nach seinen Angaben aber erst am 19. Mai 2021. Am 27. Juli 2021 habe die Adler Group ihm wiederum den einseitigen Rücktritt vom Kaufvertrag erklärt, weil er den Nachtrag nicht unterzeichnet habe.

Besagter Nachtrag erhält Gaufer zufolge noch einige weitere Änderungen, mit denen er nicht einverstanden ist. Zudem wird ein neuer Fertigstellungstermin für die 330 geplanten Wohnungen im Turm des Steglitzer Kreisels genannt, der unter dem Namen ÜBerlin vermarktet worden war.

All das hat Gaufer akribisch in seinem kurz vor dem Prozessauftakt erschienenen Buch „Immobilienpoker: Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks. Und ein Mann, der sie aufdeckt“ aufgeschrieben. Im Buch beschäftigt er sich nicht nur mit seinem eigenen Fall, sondern nimmt auch Bezug auf das Geschäftsmodell der Adler Group, das in der Vergangenheit für reichlich Schlagzeilen gesorgt hat.

Gaufer sieht sich als Verfechter geltenden Rechts und er will nicht klein beigeben. Deshalb nehme er es mit Adler auf. Auch um seiner Tochter ein Vorbild zu sein und stellvertretend für andere Erwerber, die den Nachtrag nicht unterzeichnet hätten. Wie viele das sind, darüber schweigt Adler ebenso wie zum laufenden Prozess. In der Verhandlung sitzen zumindest zwei weitere Erwerber von Wohnungen im Kreisel im Zuschauerraum. Sie erwägen eine Sammelklage gemeinsam mit Gaufer. Wie gut ihre Chancen damit stünden, hängt auch davon ab, ob das Gericht die einseitige Kündigung des Vertrags für rechtskräftig hält. Die Argumentation, der Nachtrag zum Kaufvertrag sei aufgrund „notwendiger technischer Änderungen“ erforderlich, hält die Richterin für „sehr dünn“. André Gaufer und sein Anwalt sehen daher den ersten Verhandlungstag als Erfolg. Vor der Sommerpause soll der nächste Verhandlungstermin angesetzt werden.

26.07.23: rbb|24

André Gaufer aber widersetzte sich: „Mir geht es um Gerechtigkeit. So kann man mit Käufern nicht umgehen“, sagte er jetzt rbb|24. Käufer Gaufer hofft, wie er sagt, aber auch, dass sein Fall zu einem verbesserten Verbraucherschutz in Deutschland führt.

Der Käufer, André Gaufer, 57 Jahre alt, wohnt in Steglitz. Er hat eine Agentur für Fondsberatungen. Als er hörte, dass im Steglitzer Kreisel 330 Eigentumswohnungen gebaut werden sollten, griff er zu.

2018 kaufte er eine Wohnung im 19. Stock, rund 70 Quadratmeter, Südwest-Blick. Ein Tiefgaragenstellplatz und ein Fahrradaufzug waren inbegriffen. 2021 sollte die Wohnung fertig sein.
Ab 2020 ruhten dann aber die Arbeiten auf der Baustelle. Begründet wurde das vom Bauherrn mit Verzögerungen durch die Pandemie. Eines Tages bekam Gaufer Post von der Adler Group, der das Projekt Steglitzer Kreisel gehört: Sie wollte die Baupläne ändern.

Das jetzige Parkhaus wollte sie nun zu einem Bürogebäude umbauen. Für André Gaufer hätte das bedeutet: Der Tiefgaragenstellplatz, den er als Sondereigentum erworben hatte, sollte wegfallen. Dafür sollte er lediglich ein Nutzungsrecht für einen Stellplatz an einer anderen Stelle des Gebäudes bekommen. Das aber wäre juristisch deutlich weniger gewesen als das Sondereigentum an einem Stellplatz, so wie es Gaufer 2018 vertraglich vereinbart hatte. Auch der Fahrradaufzug sollte wegfallen.

Die Adler Group forderte Gaufer und die anderen Käuferinnen und Käufer auf, die Vertragsänderung zu akzeptieren. Einige taten das. Andere wollten nach rbb|24-Recherchen ihre Verträge rückabwickeln und ihre Kaufpreisraten zurückbekommen. André Gaufer aber widersetzte sich: „Mir geht es um Gerechtigkeit. So kann man mit Käufern nicht umgehen“, sagte er jetzt rbb|24.

Weil sich André Gaufer geweigert hatte, die Änderungen des Kaufvertrags zu akzeptieren, trat sein Vertragspartner vom Kaufvertrag zurück. Dagegen zog Gaufer vor Gericht. Und hat nun Recht bekommen: Der Vertrag hätte nicht nachträglich geändert werden dürfen und es gab auch keinen Grund, vom Kaufvertrag zurückzutreten, so begründete das Landgericht Berlin am Mittwoch seine Entscheidung.

André Gaufer reagierte im Anschluss erleichtert: „Notarverträge müssen eingehalten werden. Das ist ein grundlegendes Recht. […] Jetzt erwarte ich von der Adler Group die Erfüllung meines Vertrags“, sagte er dem rbb. Was das konkret bedeutet, ist zurzeit unklar. Zunächst ist die Adler Group durch das Urteil verpflichtet, Gaufer eine Teilungserklärung auszufertigen, die dem ursprünglichen Inhalt des Kaufvertrags entspricht. Ob Adler aber die Wohnung auch bauen wird?

Dazu wollte sich das Unternehmen auf rbb-Anfrage vom Dienstag nicht äußern. Man werde die schriftliche Urteilsbegründung abwarten und analysieren. In Präsentationen der Adler Group im Internet heißt es, dass das Bauprojekt Steglitzer Kreisel 2025 vollendet wird. André Gaufer geht davon aus, dass die Adler Group die 330 Wohnungen im Steglitzer Kreisel nicht bauen wird. „Sie wird das Projekt wohl vorher verkaufen“, sagte er rbb|24. Auch zu ihren Verkaufsabsichten wollte sich die Adler Group auf die rbb|24-Anfrage hin nicht äußern.

Käufer Gaufer hofft, wie er sagt, aber auch, dass sein Fall zu einem verbesserten Verbraucherschutz in Deutschland führt.

26.07.2023: Berliner Morgenpost

Das Landgericht stellte sich voll und ganz auf die Seite des Klägers. André Gaufer hat den Prozess gegen den Immobilienriesen, die Adler Group, gewonnen. Der Geschäftsführer der PROfinance GmbH zeigte sich nach der Verkündung vor dem Verhandlungssaal erleichtert. „Heute haben wir einen bedeutenden Schritt für die Gerechtigkeit gemacht“, sagte Gaufer. Die Adler Group habe das Pokerspiel um den Steglitzer Kreisel verloren.

Trotz aller Drohungen und Einschüchterungen der Adler Group habe das Gericht ihm Recht gegeben. „Die fragwürdigen Methoden von Strippenziehern, Vorständen, Rechtsanwälten und Notaren sind gescheitert“, so Gaufer.

Der Finanzexperte aus Steglitz wollte nichts anderes als das, was eigentlich selbstverständlich ist: Dass sein Notar- und Kaufvertrag gilt. So wie er beim Kauf der Wohnung geschlossen und unterschrieben wurde. Und nicht in einer nachträglich geänderten Fassung. Doch im Fall der Adler Group musste er sich dieses Recht einklagen.

Das Urteil schafft einen Präzedenzfall. Denn André Gaufer ist nicht der Einzige, der in dieser Situation ist. Der 57-Jährige hatte 2018 eine Wohnung in der 19. Etage des Steglitzer Kreisels und einen Tiefgaragenstellplatz gekauft. Versprochen wurde ihm auch ein Fahrradaufzug. Doch dann wechselten die Projektentwickler: von der CG-Gruppe über die Consus Real Estate schließlich zur Adler Group.

Obwohl die Adler Group immer wieder beteuert, dass im Inneren des Turms Bauarbeiten laufen, ist von außen wenig zu sehen. Gerüchte von Stillstand machen die Runde, denen die Adler Group vehement widerspricht. Doch die Skandale um den angeschlagenen Immobilienkonzern ziehen immer weitere Kreise.

Erst Ende Juni gab es eine europaweiter Razzia wegen des Verdachts der Falschbilanzierung und der Marktmanipulation bei der Adler Group. 21 Objekte wurden durchsucht, darunter Geschäftsräume und Wohnungen in Berlin, Düsseldorf sowie in Österreich, Monaco, den Niederlanden, Portugal und Großbritannien. Beteiligt waren 175 Beamte.

„Ich meine nach wie vor, dass die Adler Group nicht die Immobilienfirma sein wird, die den Turm und den Sockel zu Ende bauen wird“, so Gaufer. Er gehe aber fest davon aus, dass das Bauprojekt Steglitzer Kreisel fertig gestellt wird. „Die Wohnung im Kreisel war schon immer mein Traum.“

25.07.2023: Berliner Morgenpost

„Mein Urteil wird die rechtliche Grundlage für zukünftige Fälle prägen und den Schutz von Immobilienkäufern verstärken“, sagte Gaufer mit Blick auf Mittwoch. Sein Fall werfe Licht auf mögliche unlautere Geschäftspraktiken und Gesetzeslücken. Daher erwarte er, dass das Urteil die Rechte der Käufer stärkt und weitreichende Auswirkungen auf die Immobilienbranche hat.

Wenn am Mittwochmorgen im Landgericht Berlin das Urteil in Sachen PROfinance GmbH gegen Steglitzer Kreisel Turm GbR verkündet wird, sind keine großen Überraschungen mehr zu erwarten.

Zu deutlich hatte die Richterin in der Verhandlung im Juni signalisiert, dass sie der Klage von André Gaufer, Geschäftsführer von PROfinance und Käufer einer Wohnung im Kreisel an der Schloßstraße, stattgeben wird.

25.04.2023: Berliner Morgenpost

Das sieht André Gaufer, der eine Eigentumswohnung im Kreisel gekauft hat und derzeit gegen die Adler Group klagt, anders. „Meiner Ansicht nach wird Adler den Kreisel nicht fertigstellen“, sagt der 57-Jährige. Adler müsse einen großen Berg an Schulden abbauen und sich dafür von Immobilien trennen. Das Pokerspiel um den Steglitzer Kreisel werde weitergehen.

Der Eigentümer des Steglitzer Kreisels, die Adler Group, hat am Dienstag den Jahresbericht in Luxemburg vorgelegt. Daraus geht hervor, dass der angeschlagene Immobilienkonzern auch 2022 einen Milliardenverlust von knapp 1,7 Milliarden Euro erlitten hat. Ein Jahr zuvor musste das Unternehmen bereits einen Fehlbetrag von fast 1,2 Milliarden Euro ausweisen.

Auf das Bauprojekt Steglitzer Kreisel soll diese Bilanz keine Auswirkungen haben. 330 Eigentumswohnungen entstehen in dem ehemaligen Bürohochhaus an der Schloßstraße. Daran hält die Adler Group weiterhin fest. Nach der aktuellen Investorenpräsentation gebe es zum Projekt Steglitzer Kreisel keinen neuen Stand, erklärte Matteo Twerenbold auf Anfrage der Morgenpost. „Wir rechnen mit der Fertigstellung im Jahr 2025“, so der Unternehmenssprecher.

„Wenn das Urteil zu meinen Gunsten ausfällt, werden die Pläne der Adler Group über den Haufen geworfen“, sagt der Wohnungskäufer aus Lichterfelde. Denn dann würden für den Steglitzer Kreisel die ursprünglichen Baupläne gelten. Eine Fertigstellung im Jahr 2025 halte er daher für eine Illusion.

14.04.2023: Berliner Morgenpost

„Adler hat nicht vor die Wohnungen fertig zu stellen“, sagt der Herausgeber des Buchs „Immobilienpoker: Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks“, das vor kurzem erschienen ist.

André Gaufer, der vor dem Landgericht in Berlin auf die Einhaltung seines Kauf- und Notarvertrages gegen die Adler-Group klagt, hat keine guten Vorahnungen. „Adler hat nicht vor die Wohnungen fertig zu stellen“, sagt der Herausgeber des Buchs „Immobilienpoker: Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks“, das vor kurzem erschienen ist. Das hätte er aus verschiedenen Quellen erfahren.

Die Rechtsanwälte der Adler Group seien dabei, so viele Kaufverträge wie möglich abzuwickeln. „Adler will und muss unfertige Projekte verkaufen“, so Gaufer. „Wenn das Urteil zu meinen Gunsten ausfällt, hat Adler mit dem Weiterverkauf ein Problem“, sagt der Finanzexperte. Denn er klage auf Erfüllung seines Kaufvertrags und damit auf Fertigstellung der ursprünglichen Planung.

Wie geht es weiter mit dem Steglitzer Kreisel? Gerade erst hat ein Gericht in London entschieden, dass der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group an seiner geplanten Umstrukturierung festhalten kann. Infolge der Entscheidung darf Adler Hunderte Millionen Euro neue Schulden machen und erhält mehr Zeit für die Rückzahlung von Anleihen.

Was das konkret für die 27.000 Wohnungen der Adler Group und verschiedene Bauprojekte bedeutet, wie den Steglitzer Kreisel, ist jedoch noch unklar. Wie das „Handelsblatt“ berichtete, habe die Argumentation der Adler Group vor Gericht nicht auf die Rettung, sondern auf die selbstbestimmte Abwicklung des Konzerns abgezielt. Das Unternehmen könnte sich demzufolge auch von Wohnungen und Baustellen trennen, um seine Gläubiger auszahlen.

25.03.2023: Berliner Woche

Fast zeitgleich zum Prozessauftakt hat Gaufer ein Buch herausgegeben mit dem Titel „Immobilienpoker“. Darin gibt er detaillierte Einblicke rund um das Hochhausprojekt und in seinen Kampf gegen den Immobilienkonzern. „Ich will mit diesem Buch ein Zeichen setzen und die Menschen ermutigen, niemals ihre Träume aufzugeben und sich zu wehren – egal wie große der Gegner ist“, sagt er. In seinem Buch erzählt er nicht nur über die ärmlichen Verhältnisse, in denen er aufwuchs und wie er es schaffte, ein erfolgreiches Finanzdienstleistungsunternehmen zu gründen. Er schildert auch eindrücklich seinen Kampf gegen die dubiosen Geschäfte eines Immobilienkonzerns.

André Gaufer hat sich im Jahr 2018 seine Traumwohnung in der 19. Etage im Steglitzer Kreisel-Hochhaus gesichert. Von dort aus wollte er drei Jahre später den Sonnenuntergang genießen. Denn, so hieß es im Vertrag, die Wohnungen im Kreisel sollten Ende 2021 bezugsfertig sein.

„Sie wissen schon, dass Sie schuld an meinem Dilemma sind“, sagt André Gaufer beim Interviewtermin lachend und schiebt gleich die Erklärung nach: In der Berliner Woche vom 17. Juli 2017 hätte er gelesen, dass der Umbau des Steglitzer Kreisels zum Wohnhochhaus in Kürze beginnen würde. „Der Beitrag hatte sofort meine volle Aufmerksamkeit“, sagt er. Er hätte sich vorgestellt, wie es wäre, dort eine Wohnung zu besitzen und „den exklusiven Blick über die Skyline Berlins in vollkommener Ruhe zu genießen“.

Für den 57-jährigen Unternehmer war klar: Hier entsteht seine Traumimmobilie, denn etwas Vergleichbares gibt es in Berlin kaum. Also stand sein Entschluss zu investieren schnell fest. Zumal er mit dem Kauf der Wohnung auch die Zukunft seiner Tochter sichern wollte. Wenn sie einmal in Berlin studiert, sollte sie sich um eine Wohnung keine Gedanken machen müssen. Als die Finanzierung stand, unterzeichnete Gaufer den Kaufvertrag mit der CG-Gruppe, dem damaligen Eigentümer der Immobilie. Alles schien perfekt. Nicht zuletzt, weil zur Wohnung auch ein Stellplatz in der Tiefgarage gehörte.

Das war vor fünf Jahren. Von seiner Wohnung hoch über Berlin kann Gaufer immer noch nur träumen. Das Steglitzer Hochhaus ist noch immer komplett eingerüstet, auf der Baustelle tut sich anscheinend nichts. Seit 2020 gab es mehrere Eigentümerwechsel. Jetzt gehört die Immobilie der Adler Group. Somit ist der Immobilienkonzern neuer Vertragspartner und das hat weitreichende Folgen für die Käufer, also auch für André Gaufer. Es wurden Anpassungen in der Gestaltung und in den Verträgen zum Nachteil der Käufer gefordert. Unter anderem sollen die zugesicherten Tiefgaragen-Stellplätze wegfallen.

Für Gaufer keine Option. Er ließ sich nicht auf die neuen Konditionen im Vertrag ein. Im Gegenzug ist die Adler Group nun aus dem Kaufvertrag zurückgetreten. Auch das will sich Gaufer nicht bieten lassen. „Aufgeben kommt für mich nicht in Frage“, gibt er sich kämpferisch. Jetzt klagt er gegen den Konzern. Als einziger. Am 15. März begann der Prozess gegen die Adler Group. Weil die Güteverhandlung nach der ersten Anhörung scheiterte, hat die Richterin am Landgericht Berlin für den 19. April einen neuen Termin angesetzt. André Gaufer hofft, ein wegweisendes Urteil zu erstreiten.

Fast zeitgleich zum Prozessauftakt hat Gaufer ein Buch herausgegeben mit dem Titel „Immobilienpoker“. Darin gibt er detaillierte Einblicke rund um das Hochhausprojekt und in seinen Kampf gegen den Immobilienkonzern. „Ich will mit diesem Buch ein Zeichen setzen und die Menschen ermutigen, niemals ihre Träume aufzugeben und sich zu wehren – egal wie große der Gegner ist“, sagt er. In seinem Buch erzählt er nicht nur über die ärmlichen Verhältnisse, in denen er aufwuchs und wie er es schaffte, ein erfolgreiches Finanzdienstleistungsunternehmen zu gründen. Er schildert auch eindrücklich seinen Kampf gegen die dubiosen Geschäfte eines Immobilienkonzerns.

Die Adler Group, die immer wieder die Pandemie und Lieferengpässe als Grund für die Bauverzögerungen ins Feld führt, teilte gegenüber der Berliner Woche folgendes mit: „Der aktuelle Stand der Planungen sieht vor, dass große Teile des Komplexes im Jahr 2024 fertiggestellt werden, unter anderem auch die Wohnungen. Die Arbeiten am Projekt laufen entsprechend weiter.“ Sie räumt aber auch ein, dass die Erfahrungen des Unternehmens auf verschiedenen Baustellen gezeigt hätten, dass infolge der Lieferkettenprobleme und des Mangels an Arbeitskräften nach wie vor Terminplanungen geändert werden müssten. Das gelte auch für den Kreisel. Die gesamte Fertigstellung sei daher erst im Jahr 2025 möglich. Zu den Vorwürfen von André Gaufer, seinem Buch und der Gerichtsverhandlung äußerte sich das Unternehmen nicht.

17.03.2023: WELT

Der Investmentexperte will erreichen, dass die Geschäftspraktiken einer mitunter zwielichtigen Branche in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Ende Februar veröffentlichte er das Buch „Immobilienpoker“ quasi im Selbstverlag, denn Herausgeberin ist Gaufers Beratungsgesellschaft PROfinance GmbH.

Einer der Wohnungskäufer ist nicht mehr einverstanden mit dem, was der Konzern so treibt, und zieht vor Gericht. Am Mittwoch war erster Verhandlungstag vor dem Landgericht Berlin: Kläger ist André Gaufer, Finanzberater in Berlin.

Er unterschrieb bereits 2018 einen Kaufvertrag über eine 70 Quadratmeter große Eigentumswohnung im „ÜBerlin“, 19. Stockwerk, Tiefgaragenplatz. Den Vertrag hatte Gaufer noch mit der CG Group des Immobilienentwicklers Christoph Gröner geschlossen. Asbest wurde entfernt, das Gebäude entkernt, doch dann begannen die Schwierigkeiten. Mehrfach wechselte die Baustelle den Eigentümer, bis sie bei der Adler Group landete.

Schließlich wollte Adler den Vertrag nachträglich ändern, das Parkhaus abreißen und die Fläche anderweitig verwerten. Das Unternehmen habe ihn und andere Käufer unter Druck gesetzt und verlangt, die Änderungen zu akzeptieren. „Unter dem Strich habe ich den Eindruck, dass sich hier ein Konzern auf Kosten von wirtschaftlich schwächeren und juristisch wenig geschulten Käufern bereichern möchte“, sagt Gaufer. „Im Nachhinein hat man offenbar festgestellt, dass sich mehr Geld aus der Immobilie herausholen lässt.“

Adler Group möchte auf dem Parkhaus-Gelände neue Gewerbe- und Büroflächen bauen. Neben dem Wohnturm könnte somit ein zweites Mal gewinnbringend gebaut und verkauft werden. Doch weder gibt es dafür eine Baugenehmigung. Noch gibt es das Einverständnis aller Käufer. „Ich verlange lediglich, dass ich die Immobilie bekomme, die ich gekauft habe“, sagt Gaufer.

Doch eigentlich geht es ihm inzwischen um mehr. Der Investmentexperte will erreichen, dass die Geschäftspraktiken einer mitunter zwielichtigen Branche in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Ende Februar veröffentlichte er das Buch „Immobilienpoker: Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks“ – quasi im Selbstverlag, denn Herausgeberin ist Gaufers Beratungsgesellschaft PROfinance GmbH.

In dem Buch schildert Gaufer, wie der Adler Konzern vorgeht, seine Bilanzen aufpoliert, Käufer vertröstet, Geldforderungen stellt und Termine verschiebt. Der Konzern übernehme unfertige Bauprojekte, schiebe sie zwischen Tochtergesellschaften hin und her, „schafft durch Planungsänderungen nichtexistierende Luftwerte und treibt so den Grundstückspreis in die Höhe“, schildert Gaufer die Strategie. Auf Anfrage will der Konzern die Vorwürfe nicht kommentieren, kündigt aber an, das Projekt in Berlin fertigstellen zu wollen. Grund für die Verzögerungen seien Lieferkettenprobleme.

Dass Gaufers Beobachtungen jedoch nicht von der Hand zu weisen sind, zeigen auch andere Adler-Projekte in anderen Großstädten, etwa das Projekt „Holsten Areal“ in Hamburg. Auf zehn Baufeldern nördlich des Bahnhofs Altona soll ein neuer Stadtteil entstehen.

15.03.2023: Berliner Morgenpost

In der Verhandlung erzählte er, dass ihm gesagt wurde, dass er verpflichtet sei, den vorgelegten Nachtrag zu unterschreiben. „Das sehe ich nicht so“, sagt Gaufer, der Geschäftsführer der PROfinance GmbH ist, die sich auf Fondsvermittlung spezialisiert hat. Er wolle seinen Vertrag erfüllt haben.

Mit zwei dicken Aktenordnern unter dem Arm kam André Gaufer zum Prozess. Begleitet wurde er nicht nur von seinem Rechtsanwalt, sondern auch von zwei Herren, mit denen er sein Problem teilt. Auch sie haben eine Wohnung im Steglitzer Kreisel gekauft, auch sie sollen nachträglich Änderungen zum Kaufvertrag unterschreiben, auch sie weigern sich.

Stellvertretend für die anderen hat André Gaufer auf Erfüllung seines Kauf- beziehungsweise Notarvertrages nun geklagt. Am Mittwoch startete der Prozess gegen die Adler Group am Landgericht Berlin am Tegeler Weg. Nach etwa einer Stunde war die erste Anhörung vorbei. Mit dem Ergebnis: Eine Güteverhandlung ist gescheitert. Und beide Seiten haben sozusagen Hausaufgaben aufbekommen. Sie müssen Unterlagen und Dokumente bis zum 19. April nachreichen.

„Recht dünn“ fand die Richterin die Angaben, mit denen die Adler Group schriftlich ihr Vorgehen begründete – also warum sie darauf pocht, dass die Käufer der Eigentumswohnungen Nachträge unterschreiben müssen, die sich von den ursprünglichen Kaufverträgen unterscheiden.

Diese Bemerkung der Richterin stimmt Gaufer und seinen Rechtsanwalt zuversichtlich. „Aus rechtlicher Sicht sind wir optimistisch“, sagte Rechtsanwalt Stephen Lietz nach der ersten Anhörung. Es sei juristisch eine gute Etappe gewesen.

Auch André Gaufer erklärte, sich richtig gut zu fühlen. „Die Richterin hat durchblicken lassen, dass sie unsere Argumentation stützt“, so Gaufer. Die Anwältin, die die Adler Group vertrat, wollte sich nach der Verhandlung nicht äußern. Sie schüttelte nur den Kopf und bedeutete damit, dass von ihr kein Kommentar zu bekommen sei. Das war alles. Ohnehin muss sie noch Vollmachten nachliefern, dass sie die Adler Group vertritt. Die hatte sie zum Prozessauftakt noch nicht im Original dabei, weil sich ein Geschäftsführer derzeit auf einem Auslandsaufenthalt befindet – auf der Immobilienmesse im französischen Cannes.

In der Verhandlung erzählte er, dass ihm gesagt wurde, dass er verpflichtet sei, den vorgelegten Nachtrag zu unterschreiben. „Das sehe ich nicht so“, sagt Gaufer, der Geschäftsführer der PROfinance GmbH in Lichterfelde ist, die sich auf Fondsvermittlung spezialisiert hat. Er wolle seinen Vertrag erfüllt haben.

07.03.2023: Berliner Morgenpost

„Tag X“ nennt Gaufer den Tag, an dem die Richter seine Klage verhandeln, „ein entscheidender und wichtiger Tag, an dem sich das Blatt wenden kann“. An dem er erfahren wird, „welchen Wert ein Notarvertrag hat“. Für den Geschäftsführer der PROfinance GmbH, geht es um Gerechtigkeit für die kleinen Leute, wie er sagt. Er klagt allein gegen die Adler Group, einen riesigen Immobilienkonzern.

Knapp 70 Quadratmeter, einen Blick über Berlin aus dem 19. Stock und einen sorglosen Start ins Leben – genau das wollte André Gaufer seiner Tochter bieten. Das war seine Motivation, eine Wohnung im Steglitzer Kreisel zu kaufen. Lina war 13 Jahre als Gaufer 2018 den Kaufvertrag unterschrieb. Wohnung, Tiefgaragenstellplatz, Fertigstellung Mitte 2022 – das waren die Bestandteile des Vertrags, damals noch mit der CG-Gruppe.

Alles fühlt sich zu dem Zeitpunkt für ihn perfekt an. „Ich hatte keinen Zweifel, die richtige Entscheidung getroffen zu haben“, sagt der 57-Jährige. Dass er fünf Jahre später auf die Einhaltung seines Kaufvertrages gegen die Adler Group klagen und um die Wohnung bangen muss – das konnte er da noch nicht ahnen. Doch so ist es gekommen: Am 15. März ist der Prozess vor dem Berliner Landgericht.

„Tag X“ nennt Gaufer den Tag, an dem die Richter seine Klage verhandeln, „ein entscheidender und wichtiger Tag, an dem sich das Blatt wenden kann“. An dem er erfahren wird, „welchen Wert ein Notarvertrag hat“. Für den Geschäftsführer der PROfinance GmbH in Lichterfelde, der sich auf die Fondsvermittlung spezialisiert hat, geht es um Gerechtigkeit für die kleinen Leute, wie er sagt. Er klagt allein gegen die Adler Group, einen riesigen Immobilienkonzern.

Auf der Kreisel-Baustelle lief anfangs alles nach Plan. 330 Eigentumswohnungen sollen in dem ehemaligen Bürohochhaus an der Steglitzer Schloßstraße entstehen. Ende 2021 sollten sie fertig sein. 2017 wurde Christoph Gröner mit seiner CG-Gruppe Eigentümer des Hochhauses und startete die Sanierung und den Verkauf der Apartments. Mitte 2020 wechselte das vom Asbest befreite und entkernte Stahlskelett mehrfach den Besitzer und wurde schließlich Eigentum der Adler Group.

Die neuen Pläne des Investors hatten aber auch Auswirkungen auf die Kaufverträge. Diese sollten mit einem Nachtrag geändert werden. „Zum Nachteil der Käufer“, sagt Gaufer. Kein Tiefgaragenstellplatz, kein Fahrradaufzug, auf dem Dach ein Mobilfunkmast – das sollten nach seiner Auskunft die neuen Vertragsbestandteile sein.

Als er sich weigerte, zu unterschreiben, „hat die Adler Group einseitig den Rücktritt aus meinem Kaufvertrag erklärt“, so der Wohnungskäufer. Das will er nicht hinnehmen. Er klagt auf die Erfüllung seines Vertrages, so wie er vereinbart ist, „erst recht, weil ich mir nicht drohen lasse“.
Er weiß, dass er mit seinem Fall ein Exempel statuieren wird, sein Ziel ist es aber auch, potenzielle Wohnungskäufer vor Tricks zu warnen.

Aus diesem Grund hat er seine Geschichte aufgeschrieben. Das Buch „Immobilienpoker“, mit dem Untertitel „Ein Immobilienkonzern mit dubiosen Geschäften und schmutzigen Tricks. Und ein Mann, der sie aufdeckt“ ist gerade erschienen (Amazon, 200 Seiten, 14,99 Euro).

Darin ist nicht nur nachzulesen, wie sich André Gaufer aus ärmlichen Verhältnissen und Zeiten, in denen er auf der Straße lebte, herausgearbeitet hat. In dem Buch hat er auch alles dokumentiert, von der Unterschrift unter den Kaufvertrag mit der CG-Gruppe über die Korrespondenzen mit der Adler Group bis zum geplanten Prozesstermin. „Die Leute sollen sensibilisiert werden, was auf sie zukommt, wenn sie heute eine Wohnung kaufen wollen“, erklärt Gaufer das Anliegen seines Buches.

Die Adler Group will sich auf Anfrage nicht äußern. Auf die Bitte, sich zu dem Buch zu positionieren und kurz über den aktuellen Stand der Bauarbeiten am Steglitzer Kreisel zu informieren, heißt es nur von Matteo Twerenbold aus der Pressestelle des Unternehmens: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir hierzu keinen Kommentar abgeben.“

Trotz aller Verzögerungen, die die Adler Group auch mit Lieferengpässen nach der Corona-Krise angibt, lässt das Unternehmen keinen Zweifel daran, dass das Projekt Steglitzer Kreisel fertig gestellt wird. Ein reges Baugeschehen ist nicht zu beobachten, was der Investor mit Arbeiten im Inneren des Gebäudes begründet.

Was sich André Gaufer in der jetzigen Situation am meisten wünscht? „Dass die Adler Group das Projekt durchzieht und zu Ende bringt.“ Das Unternehmen sollte sich auf seinen eigentlichen Auftrag besinnen und Wohnraum schaffen.

31.08.2022: Berliner Morgenpost

Die Summe von einer Million wurde nach Auskunft von André Gaufer in der Hauptversammlung der Consus Real Estate Mitte August genannt.

Der Geschäftsführer der PROfinance GmbH in Lichterfelde ist nicht nur Aktionär. Gaufer hat auch eine Wohnung im 19. Stock des künftigen Wohnturms gekauft und klagt derzeit auf Einhaltung des Notarvertrages, den die Adler Group ändern will.

Als Aktionär hat der Finanzexperte das Recht, in der Hauptversammlung Fragen zu stellen. „Ich habe die Frage angemeldet und die Antwort bekommen, dass die verhängte Strafe von der BIM eine Million Euro beträgt“, sagt Gaufer. Weitere Strafen oder sonstige Auflagen soll es allerdings nicht geben, auch ein Rückkauf des Hochhauses durch das Land Berlin scheine nicht möglich zu sein.

„Zu den genauen Vertragsdetails können wir keine Auskunft geben“, erklärt Marlen Koenecke, Sprecherin der BIM auf Nachfrage der Berliner Morgenpost. Generell würden die Verträge aber Klauseln enthalten, die beispielsweise einen festgelegten Zeitrahmen für geplante Bauvorhaben beziehungsweise deren Meilensteine sowie die konkreten Nutzungen der Liegenschaften durch die Käufer definieren. „Die Einhaltung dieser Klauseln prüfen wir regelmäßig. Die Nicht-Einhaltung kann zu Vertragsstrafen führen“, so Koenecke.

Die Adler Group wirbt ebenfalls um Verständnis, dass sie sich nicht weiter zu der Vertragsstrafe äußern wolle. Sprecher Matteo Twerenbold gibt aber gern einen Überblick über den Stand der Arbeiten am Steglitzer Kreisel, der vom Investor unter dem Namen ÜBerlin vermarktet wird. So sollen die Bau- und Planungsarbeiten weiter vorangehen. Nach Auskunft des Sprechers laufen aktuell unterschiedliche Baumaßnahmen, zum Beispiel spezielle Stahlbauarbeiten zum Substanzerhalt beziehungsweise zur Aufnahme der Fassadenkonstruktion. „Derzeit erfolgt eine angepasste Detailplanung und die hieraus erforderliche Ausschreibung der Gewerke“, so Twerenbold.

30.09.2021: B.Z.

„Ich lasse mich nicht einschüchtern“, sagt Gaufer. „Das mache ich auch für meine sechzehnjährige Tochter Lina“, gesteht er. „Ich möchte ihr vorleben: Lass dich niemals unterdrücken oder erpressen. Kämpfe immer für dein Recht!“

„Mit meinen Kampf für Gerechtigkeit möchte ich zeigen: Geltendes Recht gilt für alle. Auch für mächtige Konzerne“, sagt Gaufer. Er fordert auf dem Rechtsweg die Einhaltung seines notariellen Kaufvertrages.

Es soll Kreisel-Opfer geben, die sich vor dem Konflikt scheuen, sich als chancenlos erleben oder sogar aus Angst die Füße stillhalten. Aber nicht André Gaufer (56). Der Käufer einer Wohnung in dem markanten Steglitzer Hochhausturm an der Schlossstraße macht sich bereit für den Kampf gegen eine Immobilien-Heuschrecke. B.Z. begleitete den Steglitzer Finanz-Unternehmer zum Amtsgericht Schöneberg. Dort reichte er Klage gegen die Kreisel-Eigentümer ein.

Im Oktober 2018 unterzeichnete Gaufer, Geschäftsführer der PROfinance GmbH, den Vertrag für drei Zimmer, 68 Quadratmeter, im 19. Stock des Towers (Projektname „Ü-Berlin“). Die zentrale Lage, ein dazugehöriger Tiefgaragenplatz mit Elektro-Ladestation und ein Fahrradaufzug hatten ihn überzeugt.

Doch nach mehreren Eigentümerwechseln legte ihm die neue Besitzerin, die Adler Group, zahlreiche Änderungen vor: Eigene Tiefgaragenplätze, der Fahrradaufzug und ein Blockheizkraftwerk sollten entfallen, stattdessen waren unter anderem Lichtinstallationen und eine Mobilfunk-Anlage geplant. Fertigstellung: 2025, statt 2022. „Über Folgen, Risiken und Zusatz-Kosten wurde ich nicht aufgeklärt“, monierte Gaufer und verweigerte seine Unterschrift.

Die Adler Group setzte ihn unter Druck, erklärte schließlich einseitig „den Rücktritt vom Kaufvertrag“ (B.Z. berichtete). Eine B.Z.-Anfrage ließ das Unternehmen unbeantwortet. „Ich lasse mich nicht einschüchtern“, sagt Gaufer. Er hofft, dass weitere Kreisel-Wohnungserstkäufer mitziehen. „Das mache ich auch für meine sechzehnjährige Tochter Lina“, gesteht er. „Ich möchte ihr vorleben: Lass dich niemals unterdrücken oder erpressen. Kämpfe immer für dein Recht!“

10.09.2021: B.Z.

Ein Mann gegen eine Heuschrecke: Im berühmten-berüchtigten Steglitzer Kreisel wird ein ungleicher Immobilien-Kampf geführt. Aber André Gaufer (56) hat gelernt, sich gegen Stärkere zu wehren. In Kolumbien geboren, wuchs er nach dem Tod des alleinerziehenden Vaters in ärmlichen Verhältnissen auf, hielt sich als Kind meist auf der Straße auf. Das schult.

Fünf Jahrzehnte später ist Gaufer erfolgreicher Finanz-Unternehmer und steht einem mächtigen Gegner gegenüber, einem Immobilien-Riesen.

Gaufer, Geschäftsführer der PROfinance GmbH, ist Käufer einer Eigentumswohnung im 19. Stock des Steglitzer Kreisels. Sein Streitpartner: die Adler Group, neue Eigentümerin des Gebäude-Komplexes an der Schlossstraße (Projektname: „Ü-Berlin“).

Im Oktober 2018 unterzeichnete Gaufer einen Kaufvertrag für die drei Zimmer, 68 Quadratmeter, mit Südwest-Blick. „Ich liebe den Steglitzer Kiez und fand die zentrale Lage toll“, sagt er. „Ein eigener Tiefgaragenplatz mit Elektro-Ladestation und ein Fahrradaufzug waren für mich Kaufargumente. Alles hat wunderbar zusammengepasst.“ Eine Fertigstellung Mitte 2022 wurde von der damaligen Besitzerin, der CG Gruppe zugesichert.

Doch die wurde von der Consus Real Estate geschluckt. Die Consus Real Estate fusionierte mit der Luxemburgischen ADO Properties und der Adler Real Estate zur Adler Group. Die Pläne wurden größer. Die Sockelgebäude sollten abgerissen und für 250 Millionen Euro neu gebaut werden, Einzelhandel, Büros, Hotel, ein Ärztehaus einziehen. Auch für den Tower gab es Änderungen. Die zur Wohnung gehörigen Tiefgaragenplätze, der Fahrradaufzug wurden gestrichen.

Gaufer weigerte sich, diesen Nachtrag zu unterschreiben. „Über Folgen, Risiken und Zusatz-Kosten wurde ich nicht aufgeklärt“, sagt er. Er bestand auf Einhaltung des Notarvertrages. „Ich unterzeichne doch keinen Blankoscheck.“ In den Anwalts-Schreiben der Adler Group wurde der Ton schärfer. Zunächst war die Rede von „Anspruch auf Ihre Zustimmung“, dann sollte Gaufer plötzlich vom Kauf der Wohnung zurücktreten. Schließlich erklärte die Adler Group einseitig „den Rücktritt vom Kaufvertrag“.

Auf B.Z.-Anfrage äußerte sich das Unternehmen nicht zum Vorgang. Auch nicht dazu, warum die Bauarbeiten am Kreisel seit längerer Zeit offenbar ruhen – Bauarbeiter sind dort nicht zu sehen. Einem Handelsblatt-Bericht zufolge steckten Teile des Konzerns in den roten Zahlen. 2020 habe die Gruppe rund eine halbe Milliarde Euro Bilanzverlust gemacht!

Der Bezirk sieht keine rechtliche Handhabe, um die Arbeiten voranzutreiben. „Einen privaten Bauherren können wir nicht zum Arbeiten zwingen“, sagt Steglitz-Zehlendorfs Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (59, CDU) zur B.Z.

André Gaufer will sich gegen die Methoden der Adler Group zur Wehr setzen und vor Gericht ziehen. Er sagt: „Geltendes Recht gilt für alle, auch für Immobilienriesen.“

Am 17. Oktober 2023 wende ich mich mit fünf Fragen zum Steglitzer Kreisel an Patrick Steinhoff, den Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung in Steglitz-Zehlendorf:

Sehr geehrter Herr Steinhoff, bezugnehmend auf meine E-Mail vom 13. Oktober 2023 möchte ich Ihnen mitteilen, dass die angeblich geplanten Maurer- und Stahlbetonarbeiten am Kreisel-Hochhaus von außen nicht erkennbar sind.

Am 15. Juni 2023 fand ein Treffen zwischen der Adler Group und Ihrem Amt statt. Seitdem wurde berichtet, dass der Kreisel-Eigentümer noch an der Deckenverstärkung für die neue Fassade des Turmhochhauses arbeitet und ein Brandschutzprüfbericht noch aussteht.

Im Juni 2023 soll die Adler Group Ihnen auch einen Bauzeitenplan bis Frühjahr 2024 vorgelegt haben.

Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir den aktuellen Stand zu folgenden Fragen kurz mitteilen könnten:

– Welche Arbeiten werden derzeit durchgeführt?
– Liegt der Brandschutzprüfbericht mittlerweile vor?
– Sind die Maßnahmen zur Deckenverstärkung der neuen Fassade abgeschlossen?
– Welcher Bautenstand soll laut dem Bauplan vom Juni 2023 bis zum Frühjahr 2024 erreicht sein?
– Wie ist der Stand der Baugenehmigungen für die einzelnen Bauteile (A, B, C, E)?

Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Mit freundlichen Grüßen, André Gaufer.

Am 12. Oktober 2013 betone ich gegenüber dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, dass die Erteilung einer Baugenehmigung für den geplanten Umbau des Sockelbereichs am Steglitzer Kreisel im Widerspruch zu meinem Urteil vom 26. Juli 2023 stehen würde.

Obwohl das Bezirksamt zuvor mitgeteilt hatte, dass für den geplanten Umbau von Bauteil C (Flurstück 2274) und Bauteil E (Flurstück 2276) keine Baugenehmigung vorliegt und somit kein Abriss des Parkhauses bevorsteht, möchte ich dennoch festhalten, dass in meinem Urteil gegen die Adler Group die folgenden Punkte klar gestellt wurden:

– Trotz der Rücktrittserklärungen der Adler Group bleibt mein Notarvertrag in Kraft.
– Die Adler Group kann keine Vertragsanpassungen durch einen Nachtrag durchsetzen.
– Mein Anspruch auf den Tiefgaragenstellplatz bleibt unberührt.
– Das Entfernen des Fahrradaufzugs hat keine rechtliche Grundlage.
– Die Corona-Pandemie rechtfertigt keine automatische zweijährige Bauverzögerung.

Das Landgericht Berlin hat in diesem Zusammenhang die Adler Group wie folgt verurteilt:

1. Die Bildung meiner Wohnung Nummer 256 in Form eines Miteigentumsanteils von 255/100.000 am Baugrundstück „Turm“.
2. Die Teilung des Baugrundstücks „Parkhaus“ und die Zuordnung des Tiefgaragenstellplatzes mit der Nummer 127 in Form eines Miteigentumsanteils von 60/100.000.

Am 15. Juni 2023 fand ein Treffen zwischen der Adler Group und dem Amt für Stadtentwicklung statt. Seitdem wurde berichtet, dass der Eigentümer des Kreisels immer noch an der Deckenverstärkung für die neue Fassade des Turmhochhauses arbeitet und einen Bauzeitenplan bis Frühjahr 2024 vorgelegt hat. Am 31. Januar 2024 hat die „Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen“ die folgenden Fragen beantwortet:

Frage: Welcher Fortschritt gemäß dem Bauplan von Juni 2023 soll bis zum Frühjahr 2024 erreicht werden? Antwort: Gemäß den immer wieder geänderten Bauzeitenplänen sollen bis zum Frühjahr 2024 die Maurer- und Stahlbetonarbeiten an den Aufzugs- und Steigeschächte vom 2. Untergeschoss bis zum 29. Obergeschoss und am Kern beginnen und vom Untergeschoss beginnend bis zum 25. Obergeschoss abgeschlossen werden. Im Weiteren sollen diverse Rückbau- und Einbauarbeiten von erforderlichen Arbeitsbühnen und Stahltraversen zur Bauausführung stattfinden.

Frage: Wie bzw. in welchem Turnus erfolgt eine Baufortschrittsprüfung? Antwort: Es wird angestrebt, im monatlichen Zyklus eine Baufortschrittprüfung einzuhalten.

Frage: Welche Arbeiten werden derzeit konkret durchgeführt und wie ist der aktuelle Stand des Bauprojekts und der Bauarbeiten am Turm? Antwort: Gemäß Bauzeitenplan sollten die o.g. Maurer- und Betonarbeiten bereits begonnen haben; z.Zt. laufen noch die Vergabe/Ausschreibungsmaßnahmen. Am Turm selbst werden nur Arbeiten im geringen Umfang ausgeführt (z.B. Kontrollarbeiten an den Schraubverbindungen am Stahlgerüst da ca. 30 Stahlstützen statisch nachbearbeitet werden müssen; diese werden parallel aktuell auch verstärkt).

Frage: Wie sehen die weiteren Fertigstellungspläne aus oder ruht die Baustelle derzeit? Antwort: Zum Fertigstellungsdatum liegen keine konkret belastbaren Angaben des Bauherrn vor. Die Baustelle ist nicht als ruhend einzustufen, es werden Arbeiten im geringen Umfang ausgeführt.

Frage: Wie ist der aktuelle Status der Baugenehmigungen für die einzelnen Bauteile (A, B, C, E)? Wurde inzwischen eine Baugenehmigung für die Sockelbauteile erteilt, die sich seit Mai 2023 in der Vorprüfung befanden? Antwort: Der aktuelle Status stellt sich derart dar, dass die Baugenehmigungsverfahren für  die Sockelbauteile vom Bauherrn als „ruhend“ gestellt wurden und werden somit z.Zt. nicht weiterbearbeitet. Der Bauherr hat hierfür lediglich entsprechende Anträge auf Vorbescheid eingereicht, welche sich im Beteiligungsverfahren zur städtebaulichen Prüfung befinden.

Frage: Wie ist der Kenntnisstand über den Verkauf des Turms und des Sockelbereichs bzw. zu laufende Verhandlungen und welche Unternehmen bzw. Personen sind involviert? Antwort: Nach Aussage des Bauherrn im Herbst 2023 soll ein Verkauf oder Teilverkauf des Turms und der Sockelbauteile stattfinden. Zu möglicherweise laufenden Verhandlungen und involvierten Personen bzw. Unternehmen hat der Bezirk Steglitz-Zehlendorf keine Informationen.

Während meiner regelmäßigen Besuche am Steglitzer Kreisel sehe ich keinerlei Bauaktivitäten, nur einen ruhenden Baukran auf dem 120 Meter hohen Turmgerippe. Dies verdeutlicht die lähmende Ohnmacht, mit der wir konfrontiert sind, angesichts chronischer Dauerbaustellen und des akuten Mangels an dringend benötigtem Wohnraum. Besorgniserregend ist der Umgang mit zweifelhaften Immobilienakteuren, wie im Fall des seit Frühjahr 2020 stillstehenden Projekts am Steglitzer Kreisel. Trotz der Zusage, 330 Wohnungen bis Juni 2022 fertigzustellen, plant die Adler Group nun den Verkauf des gesamten Komplexes. Dieser Fall zeigt auf alarmierende Weise, wie mit einem der drängendsten Probleme unserer Zeit umgegangen wird.